Wenn dieser Beitrag erscheint, ist unser Sommerzeltlager schon wieder fast zu Ende. Ob es dann so verregnet war, wie im letzten Jahr oder so freundlich wie angekündigt, das ist wie immer vorab nicht absehbar.

Was macht es aber eigentlich aus, dass viele Kinder nach dem Zeltlager schon dem nächsten entgegenfiebern? Warum erzählen auch viele Erwachsene noch nach Jahrzehnten von ihren Zeltlagererlebnissen, wenn man sie fragt, was sie kirchlich besonders geprägt hat?

Warum verzichten Kinder und Jugendliche freiwillig für eine Woche auf ihr Handy und elektronische Spiele? Geben ihr Kinderzimmer und ihr Bett auf, um mit neun anderen auf der Isomatte und im Schlafsack beengt im Zelt zu übernachten?

Wer schon einmal beim Zeltlager dabei war, dem wird die Antwort wahrscheinlich nicht so schwerfallen: Das Erleben der großen Gemeinschaft mit Gleichaltrigen ist heute vermutlich sogar wertvoller, denn je. Den ganzen Tag in der Natur zu sein, große Spiele mit über 50 Kindern, das Singen am Lagerfeuer, gruseln bei der Nachtwanderung oder auch das Überwinden vom Heimweh. All das gehört zum Lagerleben.

Zum Abschluss des Zeltlagers gehört bei uns der Lagergottesdienst, zu dem heute auch wieder die Eltern kommen. Eigentlich ist das ein recht einfacher Gottesdienst und doch sagen immer wieder viele, dass dies eines der schönsten Gottesdiensterlebnisse im Jahr sei.

Im letzten Buch der Bibel steht folgender Satz: „Seht das Zelt Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen.“ Gott wohnt schon längst in unserer Mitte! Wo wir das Leben miteinander teilen, wie es eben beim Zeltlager geschieht, da wird dies auch spürbar.

Bernd Müller, Gemeindereferent im Pastoralen Raum Würzburg links des Mains